Ja, sie können. Jedes Lebewesen kann unter einer Post-Traumatischen-Belastungsstörung , kurz PTBS leiden. Davon sind auch unsere Pferde nicht ausgenommen. Der Auslöser für sogenannte Traumata sind Situationen, die lebensbedrohlich wirken und aus denen es scheinbar keinen Ausweg gibt. Die Abwehrmechanismen von Flucht und / oder Kampf zeigen keine Wirkung. Wenn diese im Körper aktivierte Energie im Körper gefangen bleibt, kommt es zu psychischen und körperlichen Reaktionen und Symptomen, welche teilweise grundlos und unverständlich erscheinen. Es kommt zu einer PTBS, hervorgerufen durch solche traumatische Situationen.
Trauma bei Pferden
Können Pferde überhaupt ein „richtiges“ Trauma haben?
Diese Symptome können in völlig unterschiedlicher Intensität und Zeit oder Verzögerung auftreten.
Trauma ist vielleicht die am meisten vermiedene, ignorierte, herabgewürdigte, verweigerte, missverstandenste und unbehandelte Ursache des Leidens.
– Peter Levine –
Wobei kann ein Trauma entstehen?
Die Situationen, in denen ein Trauma entstehen kann sind ebenso vielfältig, wie die Symptome des jeweiligen Pferdes. Manche Situationen liegen früh in der Kinderstube unserer Pferde wie z.B. Schwierigkeiten bei der Geburt, das unsanfte Absetzten, Kastration usw.. Aber auch Unfälle oder Tierarztbehandlungen, die unter Zwang und Stress stattfinden, Stallwechsel, uvm. können für unser Pferd brenzlige Situationen darstellen. Ein weiterer, häufiger und nicht zu unterschätzender Punkt ist das Training. Setzen wir unser Pferd wiederholt einem Training aus, in dem es viel Druck, Stress und Zwang erfährt und aus dem es auch mit Abwehr keinen Ausweg findet, haben wir quasi die Garantie für eine PTBS. Die erlernte Hilflosigkeit, die wir heute leider bei vielen Pferden sehen, ist in Wahrheit nichts anderes, als eine durch Traumata abgespaltene Persönlichkeit, die einfach nur im Zustand des „Aushaltens“ verweilt.